Training 4 Paws

Jagdersatztraining

Hast du schon mal beobachtet, wie dein Hund völlig ausflippt, wenn ein Auto, Radfahrer oder Jogger vorbeikommt? Er duckt sich vielleicht, fixiert mit den Augen, bellt oder springt nach vorne. Auf den ersten Blick sieht das ganz genauso aus wie Jagdverhalten bei Rehen, Kaninchen oder Vögeln. 

Aber Achtung: Autos jagen ist kein Jagdverhalten. 
Und dieser Unterschied ist entscheidend, wenn es um Training geht.

Jagd vs. Angst

Wenn ein Hund Wild verfolgt, dann ist das echtes Jagdverhalten. Fachleute nennen das ein „distanzverringerndes Verhalten“ – der Hund will näher ran. Das Ziel ist von der Evolution her klar: Beute machen. 

Bei Autos, Fahrrädern oder Joggern ist es anders. Dein Hund will sie nicht „fangen“. Er will sie vertreiben. Dahinter steckt kein Jagdtrieb, sondern Stress oder Angst. Autos sind laut, schnell, unberechenbar – und das macht vielen Hunden Angst. Die Reaktion? Bellen, nach vorne springen, Lärm machen, damit das Ding bitte schnell wieder verschwindet. 

Das ist ein riesiger Unterschied! 

Warum das fürs Training wichtig ist 

  • Wild jagen: Hier braucht dein Hund Training, das den Jagdtrieb in sichere, spaßige Bahnen lenkt. 
  • Autos/Fahrräder jagen: Hier geht es um Sicherheit, Selbstvertrauen und Stressabbau – nicht um Jagdtraining.

Wenn man beides verwechselt, kommt man nicht weiter: „Anti-Jagdspiele“ helfen nicht gegen die Angst vor Autos.
Und Desensibilisierung gegen Autos stillt keinen Jagdtrieb. 

Was du tun kannst

Achte auf den Kontext:
Will dein Hund näher ran (Jagd)?
Oder will er, dass das Ding verschwindet (Angst)? 

Bei Wild: 
Spiele, die den Jagdtrieb ausleben lassen – zum Beispiel Fährtenarbeit, Suchspiele oder Predation Substitute Training®. 

Bei Autos & Fahrrädern: 
Ruhiges Verhalten belohnen, Distanz vergrößern, Sicherheit schaffen.
Belohne deinen Hund, wenn er das Auto sieht und trotzdem bei dir bleibt.
Halte genug Abstand, bis dein Hund sich wirklich wohlfühlt.

Das Wichtigste zum Mitnehmen 

Nicht jedes „Hinterherjagen“ ist gleich.
Wenn du erkennst, ob dein Hund aus Jagdtrieb oder aus Angst reagiert, kannst du die passenden Werkzeuge einsetzen – und hörst auf, Trainingsmethoden auszuprobieren, die gar nicht zum Problem passen. 

Dein Hund ist nicht „stur“ oder „schwierig“. Er zeigt dir nur, was in ihm vorgeht. Und mit dem richtigen Ansatz kannst du ihm helfen, sich sicher, erfüllt und verbunden mit dir zu fühlen. 

Neugierig auf sichere Wege, wie dein Hund seine Jagdleidenschaft ausleben darf? Melde dich gerne und wir arbeiten dran!