Training 4 Paws

Hund und Übernachtfähre - eine gute Idee?

Ein 16- Stunden-Trip von Amsterdam nach Newcastle

Hund an Bord

Die einfachste und bequemste Art, mit Hund vom Kontinent nach Großbritannien zu reisen, ist zweifelsohne eine Fahrt durch den Eurotunnel. Hier fährt man einfach in Calais mit dem Auto in einen überdimensionalen Zug, bleibt während der Fahrt mit seinem Hund zusammen im Auto sitzen und nach einer guten halben Stunde erreicht man Folkstone.

Da unser Reiseziel aber hoch im Norden Großbritanniens liegt, haben wir uns in diesem Jahr für die Fährverbindung von Amsterdam nach Newcastle in Nordengland entschieden. Für uns Menschen ist diese Überfahrt super bequem, denn man geht um 17 Uhr abends an Bord und morgens um 9 Uhr erreicht man frisch und ausgeschlafen den Zielhafen. Für den Hund bedeutet es aber 16 Stunden an Bord eines Schiffes, auf dem Hunde generell nicht gestattet sind, außer in speziell ausgewiesenen Bereichen. Es gibt einen kleinen Raum mit einer Art Sandkasten als Hundeklo, welches Nanook so angeekelt hat, dass er nicht dazu zu bewegen war, auch nur eine Pfote hineinzusetzen, geschweige denn, sein Geschäft darin zu verrichten. An der Rückseite dieses kleinen Raumes befindet sich eine Tür, durch die man auf Deck gelangt, aber auch hier dürfen Hunde sich nur in einem sehr kleinen Bereich von ungefähr drei bis vier Quadratmetern aufhalten.

Die Unterbringung

Es gibt drei Möglichkeiten, den Hund während der Fahrt unterzubringen: 

Die beste Möglichkeit, ist das Buchen einer Haustierkabine, in die man den Hund mitnehmen darf. Davon gibt es aber auf jeder Fähre nur sechs Stück und in der Hauptsaison sind diese Kabinen sehr begehrt. Für die Hinfahrt war es für uns ausgeschlossen, eine dieser Kabinen zu ergattern. 

Die zweite Möglichkeit ist die Unterbringung im sogenannten Hundehotel, einem Raum mit mehreren Hundeboxen, die man für die Überfahrt mieten kann. Selbst das Fährpersonal rät von der Unterbringung im Hundehotel ab, wenn es nicht unbedingt sein muss, da es für die Hunde sehr großen Stress bedeutet, in einer fremden Box direkt neben anderen fremden Hunden alleine eingesperrt zu werden.

Die dritte Möglichkeit ist die Unterbringung im Auto auf dem Autodeck. Der Hund bleibt während der Überfahrt im Auto, man darf allerdings jederzeit und auch mehrfach seinen Hund besuchen, ihn auf dem Autodeck herumführen, füttern etc. und auch das Hundeklo und Hundedeck aufsuchen. Die Temperatur im Autodeck ist angenehm, wir haben die Fenster, das Dach und die Heckklappe einen Spalt offen gelassen und Nanook ein Hundebett auf der Rückbank gerichtet.

Schafft der Hund das?

Für einen erwachsenen, mental gefestigten Hund, der keine Probleme mit dem Alleinesein hat und sich im Auto wohlfühlt, ist die lange Überfahrt meiner Meinung nach ok. Mit einem sehr jungen, alten, kranken oder ängstlichen Hund würde ich jederzeit die Fahrt durch den Eurotunnel vorziehen.
Nanook war übrigens nicht dazu zu bewegen, sein Geschäft auf der Fähre zu verrichten. Er hat insgesamt 17 Stunden eingehalten. Als wir morgens um sieben nach ihm geschaut haben, hat er geschlafen, aber die anstrengende Nacht hat man ihm deutlich angesehen. Ich bin froh, dass wir für die Rückfahrt eine der begehrten Haustierkabinen ergattern konnten.
Tipp:
Soabald man auf der Fähre eingecheckt hat, kann man sich an der Rezeption auf eine Warteliste für eine der Haustierkabinen setzen lassen, für den Fall, dass eine kurzfristig frei werden sollte. Es lohnt sich also zeitig an Bord zu fahren.